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Flüssiges Gold

In Deutschland liegt der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Kopf bei 123 Litern pro Tag.

Ein Mensch kann viel länger ohne Nahrung überleben, als ohne Wasser. Doch die globalen Wasserreserven sind begrenzt. Zudem wird die Weltbevölkerung nach Schätzungen der UNO von heute rund 7,6 Milliarden Menschen auf etwa 9,7 Milliarden im Jahr 2050 anwachsen. Dies bedeutet einen erheblich höheren Bedarf und steigert den Wert von Trinkwasser – manche sprechen deshalb bereits von flüssigem Gold. In Deutschland liegt der durchschnittliche Verbrauch pro Tag bei rund 123 Liter 1, was einem Rückgang gegenüber den 1990er-Jahren entspricht. Allerdings ist in dieser Zahl das sogenannte virtuelle Wasser nicht enthalten, das zur Erzeugung von Produkten benötigt wird. Beispielsweise sind für die Herstellung einer Tasse Espresso unterm Strich rund 50 Liter Wasser erforderlich. Bezieht man dieses virtuelle Wasser in die Berechnung mit ein, dann verbraucht jeder Deutsche pro Tag mehr als 4.000 Liter 1.

Eine existenzielle Frage für die WALA

Diese Zahlen machen deutlich, dass der sparsame Umgang mit der Ressource Wasser eine existenzielle Frage ist. Die WALA geht schon seit ihren Anfängen konsequent einen Weg der Nachhaltigkeit. Dies gilt für alle Bereiche – auch für den Umgang mit Wasser. In der WALA Umwelterklärung heißt es: „Bei all unserem Denken und Handeln beziehen wir die Natur mit ein. Und das tun wir aus Überzeugung.“ Wasser fließt nicht nur in die Produkte der WALA Arzneimittel und der Dr. Hauschka Kosmetik ein, es wird ebenfalls zur Reinigung, zur Dampfsterilisation in der Herstellung und für die sanitären Anlagen benötigt. „Wo immer es möglich und sinnvoll ist, verzichten wir auf wertvolles Trinkwasser und nutzen Regenwasser“, sagt unser Umweltbeauftragter Stefan Weiland. Mitdenken und Potenziale erkennen, das betrachten alle Mitarbeitenden als laufende Aufgabe.

Die WALA legt großen Wert auf einen ressourcenschonenden Umgang und nutzt – wo immer möglich – Regenwasser anstelle von Trinkwasser. Zum Beispiel bei der Bewässerung des WALA Heilpflanzengartens.

Regenwasser statt Frischwasser

Insgesamt 63.872 Kubikmeter Wasser hat die WALA im Jahr 2018 benötigt, davon waren etwa 16.500 Kubikmeter Regenwasser. Dieses sogenannte Grauwasser, das die WALA in Zisternen sammelt, dient in erster Linie zum Bewässern des Heilpflanzengartens. „Vor wenigen Jahren haben wir ein neues Gewächshaus gebaut und dazu gleich eine Zisterne mit einem Fassungsvermögen von 300 Kubikmetern. Damit können wir einen guten Teil unseres Bedarfs zur Pflanzenbewässerung decken – wenn der Sommer nicht so extrem trocken ist wie im vergangenen Jahr“, betont Stefan Weiland. Nachhaltigkeit ist gelebte Praxis bei der WALA. Soweit möglich sind die Dächer der Gebäude begrünt, das gesammelte Regenwasser dient zur Toilettenspülung oder zur Außenkühlung von Produktionsanlagen. Dieses Kühlwasser verwenden wir teilweise sogar noch einmal in den sanitären Einrichtungen.

Trinkwasser als Produktionsmittel

Die Regenwassernutzung hat in einem Pharmaunternehmen, bei dem strengste Gesundheits- und Hygienestandards eingehalten werden müssen, natürlich ihre Grenzen. So ist Wasser in höchster Güte zur Herstellung der Präparate nötig. Umweltbeauftragter Stefan Weiland: „Für praktisch alle unsere Produkte, insbesondere aber Ampullen oder wässrige Rezepturen wie Tonika, brauchen wir teilweise große Mengen an Trinkwasser. Das Gleiche gilt auch für die Reinigung der Gebinde, Leitungen, Bottiche oder Mischanlagen.“ Nicht zu vergessen die „Exoten“, wie Stefan Weiland beispielsweise die Dampfsterilisation mittels großer Mengen an heißem Wasser nennt.

Wo können wir noch sparen?

Die Suche nach weiteren Einsparpotenzialen betrachtet die WALA als Daueraufgabe. Optionen eröffnen sich etwa durch eine vorausschauende Produktionsplanung. Wenn beispielsweise nacheinander mehrere Chargen des gleichen Präparats hergestellt werden, muss die Anlage zwischendurch nicht gereinigt werden. Auch durch Verbesserungen in den Reinigungsprozessen, etwa durch stärkeren Druck oder höhere Temperaturen, konnten wir den Wasserverbrauch bereits reduzieren. „Das WALA Kollegium ist sehr wachsam und kreativ. Alle verfolgen ein gemeinsames Ziel: Wir wollen die Umwelt aktiv schützen, denn sie ist die Basis des Gedeihens von Natur, Mensch und Welt. Und außerdem die Existenzgrundlage für uns als Hersteller natürlicher Arzneimittel und zertifizierter Naturkosmetik.“

1 Quelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)