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Eines ist so klar wie ein Gebirgsbach: Nur, wenn wir die Umwelt schützen, schützen wir auch uns.
Foto: Gerald Winkle
121 Liter Wasser verbraucht jeder Deutsche durchschnittlich pro Tag.1 Was nach dem Kochen, Duschen oder Putzen als Schmutzwasser zurückbleibt, wird über ein Kanalsystem abgeleitet und gereinigt. Ein durchdachter Kreislauf, der jahrelang funktioniert hat – aber inzwischen nicht mehr rundläuft. Denn Kläranlagen, sogar die modernsten, stoßen an ihre Grenzen. 1
Kläranlagen kommen nicht mehr klar
In unseren Gewässern finden sich unterschiedlichste Schadstoffe, etwa Haushaltschemikalien, Arzneimittel oder Pflanzenschutzmittel. Auch Kosmetik hinterlässt Spuren im kostbaren Nass: Rund 10.500 Tonnen unterschiedlicher Substanzen aus Kosmetikprodukten und Körperpflegemitteln werden hierzulande in privaten Haushalten jährlich mit dem Abwasser entsorgt.2 Mikroverunreinigungen kommen in sehr geringen Konzentrationen vor, daher haben sie ihren Namen.
Trotz Nachrüstens vieler Kläranlagen lassen sich nicht alle Mikroverunreinigungen aus dem Abwasser filtern. Der meiste Schmutz kann zwar entfernt werden, jedoch wird durch die große Menge an Mikroverunreinigungen das Wasser nicht mehr zu 100 Prozent sauber. Selbst mit modernsten Anlagen nicht.1 So gelangen mit dem bereits gereinigten Abwasser immer noch unerwünschte Stoffe in unsere Gewässer.
Reinheitsgebot für Kosmetikprodukte
Für uns als Kosmetikhersteller heißt das: In unsere Produkte kommt nur, was wir mit reinem Gewissen mit reinem Wasser in Berührung bringen können. Daher stecken in Naturkosmetik von Dr. Hauschka 100 Prozent Zutaten natürlichen Ursprungs. Keine Mineralöle, Parabene und chemisch-synthetischen Konservierungsstoffe. Und selbstverständlich auch kein Mikroplastik. Alle Rezepturen enthalten ausschließlich Inhaltsstoffe, die entweder vollständig biologisch abbaubar sind oder sich gewässerneutral verhalten.
Wir schöpfen aus allen drei Naturreichen, so sind die pflanzlichen Inhaltsstoffe, etwa Pflanzenöle und ölige oder wässrige Auszüge, aller Dr. Hauschka Produkte ebenso vollständig biologisch abbaubar wie die tierischen Bestandteile, beispielsweise Honig. Substanzen mineralischer Herkunft, zum Beispiel weißer Ton, sind im eigentlichen Sinne zwar nicht biologisch abbaubar. Sie verhalten sich jedoch gewässerneutral und lagern sich, wie beispielsweise Erde oder Gestein, im Sediment ab.
Tenside als spannende Herausforderung
Tenside (lateinisch „tensus“ = gespannt), beeinflussen die Oberflächenspannung von Flüssigkeiten. Es gibt sie sowohl auf der Basis pflanzlicher Rohstoffe wie auch auf Erdölbasis. Als waschaktive Substanzen verbessern sie die Löslichkeit von Schmutz- und Fettablagerungen. Daher sind Tenside vor allem aus Duschbalsamen und Produkten zur Hand- oder Körperreinigung nicht wegzudenken.
In Deutschland unterliegen alle tensidhaltigen kosmetischen Mittel den rechtlichen Vorgaben des Wasch- und Reinigungsmittelgesetzes.3 Doch für zertifizierte Natur- und Biokosmetik mit dem NATRUE-Siegel ist das nicht genug: Sie folgt der EG-Detergenzienverordnung 648/2004, wonach waschaktive Tenside vollständig biologisch abbaubar sein müssen. Alle in Dr. Hauschka Produkten verwendeten Tenside entsprechen diesen strengeren Vorgaben. Zum Einsatz kommen ausschließlich Zuckertenside, die vollständig biologisch abbaubar sind. Sie sind außerdem nicht nur gut zur Umwelt, sondern auch zur Haut, denn sie reinigen besonders mild.
Wo können wir noch sparen?
Feste Kunststoffpartikel mit einer Größe von bis zu 5 Millimetern werden als Mikroplastik bezeichnet. Es entsteht als Nebenprodukt, wenn größere Kunststoffteile zerbrechen. Mikroplastik wird aber auch zielgerichtet hergestellt, etwa für den Einsatz in Kosmetikprodukten und Hygieneartikeln. Zahnpasta oder Reinigungsprodukte wie Peelings können Mikroplastik enthalten. Es soll, so das Versprechen, die Zähne weißer oder die Haut glatter machen.
Bei Kosmetik von Dr. Hauschka kommt Mikroplastik nicht in die Tube. Individuelle Heilpflanzenkompositionen geben der Haut – auch der Kopfhaut – wirksame Impulse. Zahncremes entfernen unerwünschten Belag mit rein natürlichen Substanzen. Und unsere Duschcreme macht die Haut geschmeidig mit erlesenen pflanzlichen Ölen und schützendem Quittensamenauszug.
Schließlich hat sich Mikroplastik, auf den ersten Blick ein kosmetisches Wundermittel, zu einer riesigen Herausforderung entwickelt. Die winzigen Teilchen geraten durch den Abfluss unkontrolliert in den Wasserkreislauf. Dort werden sie, aufgrund ihrer mikroskopisch kleinen Größe, nur unzureichend herausgefiltert. Was doch in der Kläranlage entfernt wird, setzt sich im Klärschlamm ab und wird mit ihm direkt auf Ackerflächen ausgetragen. So gelangen die Mikropartikel in Flüsse, Seen und Meere, wo sie Teil der Nahrungskette werden – und letztlich wieder bei uns landen. Zum Beispiel als unerwünschte Zutat im Meeresfrüchtesalat. Daher ist eines so klar wie ein Gebirgsbach: Nur, wenn wir die Umwelt schützen, schützen wir auch uns.
1 Verband kommunaler Unternehmen (www.vku.de/vku-positionen/kommunale-wasserwirtschaft/fuer-einen-nachhaltigen-schutz-unseres-wassers/).
2 Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Umweltbundesamt, BUND.
3 Wasch- und Reinigungsmittelgesetz, § 4 Abs. 2.
TEXT: Nadja Reibel