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Arnika aus dem Schwarzwald

Am wohlsten fühlt sich die Arnika auf sonnigen Bergwiesen mit mageren Böden.

Die verschlafene Gemeinde Kleines Wiesental liegt im äußersten Südwesten des Schwarzwalds, in der Nähe von Lörrach. Umgeben von grünen Hügeln schlängelt sich der Fluss Wiese glitzernd durch das Tal. In der Ferne lassen sich schemenhaft sowohl die Alpen als auch die Vogesen erkennen – ein Ort wie aus einem Schwarzwaldmärchen. In dieser ländlichen Idylle hat die WALA zwei Wiesen gepachtet. Sie liegen auf etwa 900 Höhenmetern und zeichnen sich vor allem durch ihre Arnika-Bestände aus. Eine der Wiesen betreuen wir bereits seit 1980. Das ganze Projekt hat für uns bis heute Vorbildcharakter, denn in ihm verbindet sich der für uns als Arzneimittel- und Naturkosmetikhersteller notwendige Bezug von hochwertigen Rohstoffen mit den Themen Naturschutz, extensive Landwirtschaft und Regionalförderung.

Die Arnika ist eine bedrohte Pflanze

Wegen unrentabler Steillagen geht die Landwirtschaft in diesen Teilen des Schwarzwalds immer weiter zurück. Weil viele Felder nicht mehr bestellt werden, verbuschen oder verwalden sie mit der Zeit. Im Zuge dessen sinkt auch die Biodiversität, also der Artenreichtum dieser Standorte. Das bedeutet: Es gibt immer weniger Tiere und Pflanzen. Auch die Arnika fühlt sich unter diesen Bedingungen nicht mehr wohl, bevorzugt sie doch sonnige Bergwiesen mit mageren Böden. Die zunehmende Überdüngung landwirtschaftlicher Flächen stellt eine weitere Bedrohung für die gelbblühende Pflanze dar.

Schützen durch nützen

Drei Hektar Land hat die WALA inzwischen im Kleinen Wiesental gepachtet. Um die dortigen Arnika-Bestände zu schützen und zu fördern, pflegen wir die Flächen das ganze Jahr über. Ein von uns beauftragter Nebenerwerbslandwirt und ein Förster übernehmen die Hauptarbeit, stehen jedoch immer in engem Kontakt mit uns und mit der unteren Naturschutzbehörde. Damit sich die Arnika nicht nur vegetativ über ihre Wurzeln vermehrt, sondern auch generativ durch Aussamung, mähen wir die Wiesen erst, wenn die Pflanze ihre Samen bereits verstreut hat.

Im Juni eines jeden Jahres erntet unser Wildsammler von Hand die Blüten der bis zu 60 Zentimeter hoch wachsenden Arnika.
Die Arnika-Wiesen der WALA liegen im Schwarzwald auf etwa 900 Höhenmetern. Das Projekt verbindet den für uns notwendigen Bezug von hochwertigen Rohstoffen mit den Themen Naturschutz, extensive Landwirtschaft und Regionalförderung.
Die gelbblühende Arnica montana ist eine seit Jahrhunderten bekannte Heilpflanze.

Die Ernte erfolgt von Hand

Im Juni eines jeden Jahres erntet unser erfahrener Wildsammler die Blüten der bis zu 60 Zentimeter hoch wachsenden Arnika. Und zwar von Hand – und zu Fuß. Für bestimmte Arzneimittelzubereitungen kann mitunter die ganze Pflanze gefragt sein. „Planta tota“ lautet dann der pharmazeutische Fachbegriff. Der Wildsammler weiß genau, wie viele Pflanzen er entnehmen darf, damit sich die Arnika weiterhin ungestört entfalten kann. Dabei kommen gerade einmal 30 bis 45 Kilogramm Pflanzenmaterial pro Jahr zusammen. Nach der Ernte kommt das wertvolle Gut auf schnellstem Weg zur WALA. Dort verarbeiten wir die Frischpflanzen u. a. mit unserem rhythmischen Verfahren zu Urtinkturen.

Heilwirkung der Arnika

Die Heilpflanze Arnica montana wird schon seit Hildegard von Bingen als Wundkraut für stumpfe Verletzungen wie Zerrungen oder Prellungen empfohlen, die durch Stoß oder Fall entstanden sind. Auch bei Muskelkater hilft die Arnika und entspannt das Gewebe. In den WALA Arzneimitteln kann die Arnika ihre volle Wirkung entfalten. Sie hat wundheilende, abschwellende, schmerzstillende und entzündungshemmende Eigenschaften. Neben Flavonoiden, Gerbstoffen und ein wenig ätherischem Öl unterdrücken vor allem die enthaltenen Sesquiterpenlactone die Bildung von entzündungsauslösenden Stoffen, den sogenannten Zytokinen.

 

Im Frühjahr 2020 wurde die WALA mit dem Arnikaprojekt für die EU Green Week 2020 zum Thema „Natur und Biodiversität in der Kosmetikindustrie“ nominiert.
Das Programm der Grüne-Woche-Konferenz der EU in Brüssel (01.06.-05.06.2020) beinhaltet mehrere Sitzungen zur Beurteilung der EU-Biodiversitätsstrategie für 2020.