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Schatten an der Wand

Uma Thurman, New York, 2016
Foto: ©Peter Lindbergh (courtesy Peter Lindbergh, Paris)

In Peter Lindberghs Fotografien stehen Ausstrahlung und Individualität im Fokus. Statt unerreichbare, makellose Schönheitsideale zu propagieren, setzen seine Porträts auf Persönlichkeit und Ausdrucksstärke der Models. Der Starfotograf ist im September 2019 in Paris gestorben. In Bewunderung seines Werkes zeigen wir Bilder aus einem seiner, wie wir finden, schönsten Bücher. Die Arbeiten in „Shadows on the Wall“ (Schatten an der Wand) machen deutlich, wie Peter Lindbergh echte Schönheit sah: schlicht und nahbar, mit Poren, Fältchen, Sommersprossen und allem, was dazugehört.


Mit seiner in der Modewelt einzigartigen Definition von Schönheit und einem eigenen, beinahe antimodischen Bildstil revolutionierte Peter Lindbergh die Modefotografie. „Schönheit ist etwas sehr Fragiles und eng mit jedem einzelnen Individuum verbunden. Sie wird unsichtbar, wenn man sie zu generalisieren oder zu manipulieren versucht. Sie ist von Natur aus etwas ganz und gar Persönliches“, so der Starfotograf. Daher zeigen seine Fotografien nicht nur die äußere Schönheit, sondern auch die innere – ganz im Sinne unserer Mitbegründerin Elisabeth Sigmund. Und genauso, wie auch wir heute noch Schönheit verstehen.

Penélope Cruz, New York, 2016
Foto: ©Peter Lindbergh (courtesy Peter Lindbergh, Paris)
Kate Winslet, Le Touquet, 2015
Foto: ©Peter Lindbergh (courtesy Peter Lindbergh, Paris)
Julianne Moore, New York, 2016
Foto: ©Peter Lindbergh (courtesy Peter Lindbergh, Paris)
Helen Mirren, London, 2016
Foto: ©Peter Lindbergh (courtesy Peter Lindbergh, Paris)
"Meine eigene Definition von Schönheit ist sehr einfach: Du bist schön, wenn du den Mut hast, du selbst zu sein." Peter Lindbergh, London, 2016.
Foto: ©Stefan Rappo
Cover – Peter Lindbergh, Shadows on the Wall In seinem letzten Bildband „Shadows on the Wall“, erschienen im TASCHEN Verlag, nahm Peter Lindbergh 14 Hollywood-Schauspielerinnen vor die Linse, mit denen ihn jahrelange, enge und persönliche Beziehungen verbanden.

Getreu seiner Definition von Schönheit präsentiert Peter Lindbergh in „Schatten an der Wand“ daher keine Riege vermeintlich makelloser Supermodels. Stattdessen nahm er für den Bildband 14 Hollywood-Schauspielerinnen vor die Linse, mit denen ihn jahrelange, enge und persönliche Beziehungen verbanden. Darunter Helen Mirren, Julianne Moore, Kate Winslet, Penélope Cruz und Uma Thurman.


Im Vorwort seines Buches nimmt er außerdem jeden Fotografen in die Pflicht, „seine Kreativität und seinen Einfluss geltend zu machen, um Frauen und letztlich jeden Menschen vom Jugendwahn und vom Zwang zur Perfektion zu befreien“. Lindbergh selbst setzt dies in eindrucksvollen Porträts um, getragen von der Persönlichkeit und den Erfahrungen ihrer Protagonistinnen. Die Fotografien offenbaren all die kleinen Unvollkommenheiten, die Spuren des Lebens, die ihre ganz und gar eigene Geschichte erzählen. Denn genau das macht einzigartige Schönheit aus.


Lindberghs Botschaft ist einfach: Diese intimen Bilder verteidigen eine Schönheit, die von Individualität spricht, von der eigenen Sensibilität. Aber vor allem vom Mut, man selbst zu sein.