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Schönheit ist Freiheit.

Salon Luitpold c/o WALA: „Was ist schön? Und wenn ja, wozu?“. Mit Meredith Haaf, Julia Leeb, Robert Pfaller und Nicoline Wöhrle.
Foto: Salon Luitpold

Ästhetische Ideale sind vermutlich so alt wie die Menschheit selbst. Heute, in einer Zeit, in der Medien und Fotografie im Alltag so präsent sind wie nie zuvor, spielt gutes Aussehen eine ganz besonders große Rolle. Zudem scheint der Wunsch nach schönen Anblicken angesichts einer teilweise dramatischen Weltlage stärker denn je zu werden.

Wie kommen Vorstellungen von Schönheit zustande? Und wozu brauchen wir sie eigentlich? Gibt es einen Unterschied zwischen natürlicher und künstlicher Schönheit? Gehören das Schöne, das Gute und das Wahre wirklich zusammen? Wo lässt sich Schönheit im Schrecken finden – und darf man das überhaupt?

Schönheit liegt im Auge des Betrachters …

… heißt es. Und wo es unterschiedliche Betrachter gibt, existieren diverse Ansichten von Schönheit. So auch auf dem Podium des Salon Luitpold: Julia Leeb, Fotografin und Journalistin, sucht in Kriegsgebieten und Krisenregionen nach ihr. Mit ihren Bildern porträtiert sie die Fragilität und Wahrhaftigkeit des Augenblicks als einen Teil der Schönheit. Robert Pfaller, Professor an der Kunstuniversität Linz, betrachtet das Ganze philosophisch. In der Trias von Platon – dem Wahren, dem Guten und dem Schönen –, die seit Jahrtausenden immer wieder zitiert wird, sei die Schönheit die Außenseiterin: „Anders als das Gute und das Wahre hat die Schönheit keine zwei Seiten. Sie ist immer echt.“

Für Nicoline Wöhrle, Leitung Kommunikation bei Dr. Hauschka, existieren auf jeden Fall zwei Arten von Schönheit, die innere und die äußere. Beide zu pflegen war Gründungsimpuls der Naturkosmetikmarke im Jahr 1967. Moderiert wurde das Gespräch von Meredith Haaf, Journalistin und Stellvertretende Leiterin im Ressort Meinung der Süddeutschen Zeitung.

Was ist schön? Und wenn ja, wozu?

Was alle Ansätze eint: Wenn wir über Schönheit sprechen, sprechen wir über Menschen. Die Frage „Bin ich schön und welche Rolle spielt Schönheit eigentlich für mich?“ beschäftigt die meisten Menschen zu irgendeinem Zeitpunkt in ihrem Leben. Folge ich der in den Medien propagierten normativen Schönheit? Oder entscheide ich mich ganz bewusst dafür, mich von den gängigen Schönheitsidealen nicht beeinflussen zu lassen?

In der westlichen Welt und in der heutigen Zeit können die meisten Menschen sich ganz bewusst entscheiden, was sie tun oder lassen wollen. Ob sie normativen Schönheitsidealen folgen oder nicht. Ob sie die Nägel lackieren und die Lippen schminken oder nicht. Ob sie hohe Schuhe tragen oder nicht. Schönheit kann in diesem Sinne ein Symbol für Freiheit sein: die Freiheit, sein eigenes Selbstbild zu schaffen.

Innere Schönheit, äußerer Glanz.

Manchmal genügt ein einziger Blick, um Schönheit zu erkennen. Und doch, so sagt man, liege sie stets im Auge des Betrachters. Und dass wahre Schönheit von innen komme. Aber gibt es so etwas wie „innere Schönheit“ überhaupt? Grundsätzlich zeigt sich Schönheit stets äußerlich: Wenn etwas schön aussieht, ist es auch schön. Das Schöne ist eine reine Erscheinung, es gibt keinen Gegensatz von Sein und Schein. Schönheit ist immer echt.

Trotzdem muss Schönheit nicht oberflächlich sein – und ist sie auch nicht. Echte Schönheit findet sich nämlich auch in einer respektvollen Geste, in einer aufrichtigen Begegnung, in einem intimen Moment. Echte Schönheit liegt in der Wahrhaftigkeit eines Augenblicks. Und manchmal zeigt sie sich in einem ästhetischen Nebenglanz: Wer innerlich mit sich im Reinen ist, strahlt diese innere Aufgeräumtheit nach außen. Das ist es wohl, was Elisabeth Sigmund meinte, als sie sagte: „Der Mensch braucht zwei Schönheiten, eine innere und eine äußere.“

Wir glauben auch heute noch fest daran.

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Im berühmten Münchner Kaffeehaus Luitpold begrüßt Gastgeber Stephan Meier in der Veranstaltungsreihe „Salon Luitpold“ seit mehr als zehn Jahren Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. In angeregten und anregenden Diskussionsrunden geht es um Visionen und Projekte, die Impulse für eine lebendige Gesellschaft liefern.

Zum Thema „Was ist schön? Und wenn ja, wozu?“ haben in entspannter Runde diskutiert:
Nicoline Wöhrle, Leitung Kommunikation WALA Heilmittel GmbH und Dr. Hauschka
Julia Leeb, Journalistin, Fotografin und Filmemacherin
Robert Pfaller, Professor für Philosophie an der Kunstuniversität Linz
Meredith Haaf, Autorin und Stellvertretende Leiterin im Ressort Meinung der Süddeutschen Zeitung